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Das neue Führen

Aktualisiert: 22. Nov. 2023


Ganz oben auf dem Gipfel sein

Ich komme gerade aus dem Wanderurlaub zurück. Wenn ich in den Ferien einen Gipfel besteige, ggf. sogar eine Notiz im Gipfelbuch hinterlassen habe, macht mich das für den einen Moment sehr glücklich. Als Sekundenglück bezeichne ich das. Ich bin nach einer großen Anstrengung und manchmal Quälerei ganz oben angekommen.

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Was brauch ein Leader von morgen?

Führung bislang ist wie eine alte ägyptische Pyramide

Genauso erleben das viele Menschen, die in ihrer Karriere nach Führung streben. Führung wird vielfach weiterhin hierarchisch interpretiert, etwas zu sagen zu haben, Entscheidungen zu treffen, aber auch Bewertungen zu anderen vorzunehmen. Das gilt vor allem in Systemen, die einer ägyptischen Pyramide gleichen. Zur Verdeutlichung dieser Strukturen werden in solchen Unternehmen gerne Organigramme aufgestellt. Aber ist das überhaupt noch state-of-the-art?


Das neue Führen: mehr Selbstführung

Diese vermeintliche Glücksformel, die in Unternehmen einer Handvoll Menschen sehr viel Macht gibt, bereitet uns gegenwärtig auch eine Menge Probleme. Weil viele Führungskräfte falsch interpretieren, was ihr Job ist. Oder gar Organisationen ein seltsames Verständnis von dieser Aufgabe haben. Hier gibt es noch viel Klärungs- und Entwicklungsbedarf in den nächsten 10 bis 15 Jahren. Robert Sternberg, ein US-amerikanischer Psychologe hat bereits vor einigen Jahren ein Buch mit dem Titel „Why smart people can be so stupid“ herausgebracht. Darin fasst er das schlussendlich mit Selbstüberschätzung zusammen. Nur weil sich jemand in einer Sache hervorgetan hat, wird das verallgemeinert und häufig auf alle Gebiete übertragen, vor allem aber auch auf Kompetenzen für Mitarbeiterführung. So kommt jemand mit der Zeit zu immer mehr Einfluss. Und je mehr äußere Bestätigung man erhält, desto eingenommener von sich selbst und seinen Paradigmen wird man. Deshalb der Ratschlag: Offen und tolerant bleiben wie auch angemessen selbstkritisch sein, hilft zunächst sich selbst zu führen. Das können viele nicht. Ihnen fehlt das Bewusstsein für sich selbst. Achtsamer werden ist hier ein Baustein für die Zukunft. Wenn du darüber noch mehr erfahren möchtest, lies meinen Beitrag hier.


Führung ist auch nur eine Rolle

Wie kann man das Führungsproblem denn nun lösen? Studien zufolge ist dieser Bereich wesentlich mit für Fluktuation, Krankheiten und Reputationsprobleme verantwortlich. Wir sollten vielleicht zuerst anfangen, Führung anders zu bewerten. Ein implizites du bist verzichtbar, wenn du nicht führst, ist keine gutes Denkmuster in Zeiten von Personalknappheit. Führen ist wie in der Schauspielerei lediglich eine Rolle. Dass viele darin aber primär ein Statussymbol und Einflussmöglichkeiten sehen, spricht als Konsequenz ganz bestimmte Persönlichkeitsbilder an. Ob diese Eigenschaften primär zum Führen von Menschen geeignet sind, daran gibt es mittlerweile einige Zweifel. Wenn man diese Funktion aber eher als demütige Aufgabe betrachtet, bei der es darum geht, Mitarbeitende in ihrer Persönlichkeit zu entwickeln, werden andere Leute angesprochen. Denn dieser Job würde weniger Ego und mehr soziale Kompetenzen mit sich bringen.


Sich selbst auf die Schliche kommen

Für mich ist ein Leader jemand der sich selbstkritisch und ehrlich führen kann, das bedeutet in vielen Situationen vor allem weniger Ich. Und das ist wirklich harte Arbeit am Selbstbild. Und im Weiteren gehört eine besondere Form von Intelligenz dazu: sich seiner eigenen Grenzen und Fähigkeiten bewusst zu sein genauso wie sich darüber klar zu werden, dass wir die Welt grundsätzlich aus unseren Augen betrachten, mit der eigenen Blaupause aus Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen. Und wir suchen immer wieder nach Bestätigungen dieser inneren Bilder, nach stützenden Argumenten, Likes und Herzchen. Schuld daran ist auch unser Gehirn, das angesichts seines Energieverbrauchs auf Vereinfachung angewiesen ist und aus der Evolution heraus ganz simpel auf Überleben konditioniert arbeitet. Demzufolge ist es oftmals schwer sich für Neues oder eine andere Perspektive zu öffnen. Wenn man das aber weiß, ist es leichter sich selbst zu misstrauen und sein Selbstverständnis infrage zu stellen, um so über sich gedanklich hinauszuwachsen zu können. Kommen Sie sich also selbst auf die Schliche. Das fördert extrem das Verständnis für andere und anderes. Ich würde das mit dem heutigen Stand als modernen (Business-)Spirit bezeichnen. Er schafft die Grundlage andere Menschen, Kulturen und Meinungen als Bereicherung statt als eine Bedrohung zu sehen und damit den eigenen Horizont zum Wohl aller zu erweitern. Das bedeutet für mich das neue Führen.


Leadership by heart ❤ gegen den Fachkräftemangel

Bislang wurde Erfolg in unserer Arbeitswelt meist über Fachkompetenz definiert. Das führt zu Inselbegabungen und einer ziemlich eingeschränkten Sicht. Alles was außerhalb dieses Korridors existiert, erhält von vielen in der Regel zunächst einen abwertenden Stempel. Ich habe das im Business vor allem bei vielen Managern beobachtet. Sich außerhalb der gedanklichen Komfortzone zu bewegen, ist problematisch, vor allem wenn man nicht muss. Mag sein, dass meine Statistik an der unausgeglichenen Geschlechterverteilung liegt. Dieses Klein-Klein kann man mit neuen Kernkompetenzen wie Leadership by heart und einer modernen Form von Gedankensport wegtrainieren, damit wir fähigere Allrounder werden und auch im Businessalltag eher wie Liebende statt wie Bedrohte aus Ängsten heraus diskutieren. Das sind für mich essenzielle Skills von morgen. So könnten sich dann womöglich auch wieder mehr Menschen in Organisationen oder Strukturen wohlfühlen und Gefallen daran finden, für ein Unternehmen, eine Branche oder für eine Sache tätig zu sein. Das führt als Nebenprodukt beinahe von selbst zu mehr Erfolg.


Möchtest du noch mehr zu meinen Themen und Workshops erfahren, dann schau doch mal bei meinen Angeboten vorbei. Ich freue ich mich von dir zu hören.


Viele Grüße,

Janine





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