Warum aus Elan schnell Frust wird
Nachdem man sich zum neuen Jahr gedanklich ein neues Ich kreierte oder man plötzlich wieder große Ziele hat, was werden könnte, ist bei dem einen oder anderen schon längst wieder Vorsatzpause oder gar Zielaus. Der anfängliche Elan ist in Gleichgültigkeit oder Frust umgeschlagen, auch wenn die Motivation anfangs groß ist. Das ist ein bekanntes Phänomen. Deshalb ist Veränderung auch eher ein stetiger Prozess als ein Hebel umlegen und fertig. Und die Krux: Einige überschätzen sich bei ihren Vorhaben kurzfristig, andere unterschätzen wiederum, was längerfristig dadurch möglich ist.
Veränderungsuhr
Ich vergleiche das gerne mit dem Ziffernblatt auf einer „Veränderungsuhr“: Auf 1 Uhr, also vergleichsweise steil, ist schlichtweg schwerer durchzuhalten, wenn große oder sehr viele Veränderungen nicht gut durchdacht bzw. in überschaubare Etappenziele zerlegt wurden. Besser wären also weniger und kleinere Häppchen mit wahrscheinlich größerer Wirkung, denn etwas Neues kostet gerade zu Beginn meist mehr als erwartet an Initialenergie.
Wenn das Gehirn keinen Bock hat
Was wir für die Umsetzung in der Regel auch brauchen, ist das Gehirn. Und - da es immer in Betrieb ist - anders als beispielsweise Muskeln, benötigt es im Durchschnitt circa ein Viertel des Energiehaushalts für sich. Als kluges System versucht es natürlich zu haushalten: Was nicht sein muss, musst nicht sein. Da Gedächtnisleistungen oder Aufmerksamkeit also vielfach extra kosten, hat es – wenn es nicht gerade ums Überleben geht – erst einmal wenig Interesse an anderen Routinen. Anfangs werden sie deshalb auch gerne immer wieder mit dem Gefühl fremd oder unangenehm etikettiert. Leider arbeiten das Gehirn und seine Strukturen funktionell anfangs eher gegen uns. Aber wer dranbleibt, wird belohnt: Wir überschreiben mit hartnäckigem Fokus die Vergangenheit und kreieren so allmählich Veränderung.
Kultiviere Disziplin beim erfolgreich werden
Bis diese neuen Verschaltungen unseres Gehirns nachhaltig angelegt und integriert sind, erfordert es also Dranbleiben. Zu empfehlen ist, sich hinter allen Plänen für Veränderungen auch ein hinreichend großes Warum zu schaffen. Im Idealfall weiß man im Leben ganz grundsätzlich, wo man noch hinmöchte, sodass der Kompass sowieso schon in eine bestimmte Richtung zeigt. Dann werden Hürden viel leichter, Aufschieberitis hat kaum eine Chance und erfolgreich werden ist dann eher das Erreichen von Exzellenz über die Zeit. Zahltag ist eben häufig im Leben nicht sofort.
Sei ein Original und keine Kopie
Mir gefällt in dem Zusammenhang The big five for life als ein Konzept im Buch von John P. Strelecky, um zu starten seine eigene Lebenswirklichkeit zu entwickeln. Wer will schon eine Kopie sein. Wer mich vor dem Hintergrund tief beeindruckte, ist Robbie Williams. So viele Höhen und Tiefen. Aber der authentischste Sänger und Entertainer nach meinem Geschmack. Und damit verdammt erfolgreich. Ich empfehle seine Geschichte als Netflix Dokumentation zu schauen. Hier geht's zum offiziellen Trailer.
Veränderungen eher auf 2 Uhr
Und als zusätzliche Empfehlung: Veränderungen vielleicht lieber auf 2 Uhr oder eventuell auch halb drei vornehmen, also eher kleine und dafür nachhaltige Päckchen. Dieses Vorgehen ist in vielen Fällen erfolgversprechender. Es ist zwar auch kein Garant fürs Umsetzen, liefert aber eine höhere Wahrscheinlichkeit beim gewünschten Ergebnis anzukommen. Am Jahresende, wenn viele Revue passieren, lassen sich dann unter Umständen doch mehr Häkchen als gedacht setzen.
Veränderung ist vor allem Umgewöhnung
Wenn sich Veränderungen nach der Anfangseuphorie also erst mal ungut, falsch oder dann doch viel zu anstrengend anfühlen und alte Muster und Gewohnheiten zurückkehren wollen, behalte unbedingt den beabsichtigten Modus operandi bei. Veränderung brauch quasi Gewöhnung. Adjustiere lieber nach statt aufzugeben und weniger ist wie so oft mehr. Erfolg erfolgt also nach dem Tun und – es wird mit der Zeit. Ein Jahresanfang ist allerdings nicht nötig. Starte immer, wenn du etwas erreichen willst!
Wenn du einen exzellenten Sparringspartner für deine Zielerreichung brauchst, here I am.
Toi toi toi,
Janine