Selbst-TÜV im Januar
Der Januar ist der Monat der guten Vorsätze, wie man das Allgemeinhin sagt. Darüber liest man dann - teils mit schlechtem Gewissen - überall.
Bevor das Jahr dann richtig an Fahrt gewinnt und frische Termine im Jahreskalender eng miteinander kuscheln, liegt es für viele nah sich selbst auch einer TÜV-Prüfung zu unterziehen. Und dann kommt der Vorsatz in die Gleichung. Gesünder essen, viel Sport, mehr Zeit für die Liebsten sind für ganz viele Random-Klassiker. Leider ist damit für die meisten schon nach wenigen Wochen im neuen Jahr bereits wieder Schluss. Man macht nach anfänglicher Euphorie genauso weiter wie schon die Jahre davor.
Warum scheitern so viele?
Weil Veränderungen in erster Linie mit Loslassen zu tun haben. Bevor deshalb neue Gewohnheiten Platz nehmen können, sollten alte gehen. Und dazu bedarf es in der Regel einer intensiven Innenschau statt nur eines schnellen äußerlichen Check-ups. Denn verborgen hinter nervigen oder unangenehmen Angewohnheiten liegen teils dysfunktionale Gedankenmuster. Die können sich sogar schon früh in der Kindheit zu den eigenen Ungunsten eingeschlichen haben. Um beispielsweise zu einem kurzfristigen Bürotermin nein sagen zu können, muss ich Grenzen setzen. Nur dann kann ich pünktlich los, um bei dem gemütlichen Familienabend zu erscheinen. Wenn ich hier nicht klar für meine Priorität einstehe, wird es schier unmöglich mit dem anderen Verhalten.
Die magische Minute
Was meiner Erfahrung nach hilft, um die eigentliche Ursache für die Umsetzungsschwäche herauszufinden, ist das Fragewörtchen warum. Innehalten, eine magische Minute reflektieren, und ehrlich zu sich antworten: Warum glaube ich, nicht nein sagen zu können oder zu dürfen? Einige werden sich unter Umständen sagen, weil ich glaube nicht angenommen zu werden, wenn mir meine Familie jetzt wichtiger als der plötzliche Termin ist. Kurz: Ich denke ich werde dann bei der Arbeit nicht gemocht oder akzeptiert. Mir scheinen die Nachteile größer als der neue Vorsatz.
Starte jederzeit, wenn du etwas ändern möchtest
Hinter vielen Antworten finden sich demnach Kausalitäten oder Schlüsse, die man aus früheren Erfahrungen gezogen hat. Das Gute ist, sie lassen sich auch wieder auflösen und durch neue Gedanken, die viel besser zu den neuen Zielen passen, ersetzen. Ein tiefer Blick hinter die Kulissen statt der sonstigen Oberflächlichkeit lohnt sich darum unbedingt! So entsteht im besten Fall eine ganz leere Seite, die mit etwas Disziplin zu einem zufriedeneren Buchkapitel umgeschrieben werden kann. Den Jahresanfang brauch man dafür allerdings nicht. Starte jederzeit, wenn du etwas ändern willst!
Ohne Disziplin geht's nicht: Vorsätze einhalten
Na und grundsätzlich geht nichts ohne Disziplin. Man muss sich schon selber aufraffen und für die Veränderung sorgen. Das nimmt keiner ab. Jetzt mag es anstrengender und unbequemer sein, aber dafür wird die Zukunft angenehmer. Sonst wird es womöglich später sehr unangenehm. Das willst du nicht. Also leg los, Vorsätze einhalten. Wenn du noch mehr lesen willst, hier gibt es auch erste Hilfe für Prokrastinierer.
Toi, toi, toi,
Janine